Meeresströmungen

Meeresströmungen

Meeresströmungen [Karte: Erdkarten II, 2]. Neben zeitweiligen M. an der Oberfläche als Folge von Stürmen und neben Strömungen örtlicher Natur bestehen mehr oder weniger andauernde, tiefer greifende M. als Folge der beständigen Winde: in den Passaten der westwärts fließende (Nord- oder Süd-) Äquatorialstrom, im Stillengebiete zwischen diesen die ostwärts gerichtete Äquatorial-Gegenströmung (im Atlant. Ozean Guineastrom genannt); in den Breiten um 40-50° (vorwaltend Westwinde) ostwärts gerichtete Triften (s.d.). Zwischen Passattrift und Westwindtrift schließen an den Westseiten der Ozeane polwärts, an deren Ostseiten äquatorwärts fließende M. den Ring. Erstere sind warm: Golfstrom, Kuro-Siwo oder Japanstrom, Brasilstrom, Ostaustral. und Agulhasstrom; letztere sind kalt: Kanarischer, Kaliforn., Benguella-, Peru- und Westaustral. Strom. Durch diesen Temperaturunterschied beeinflussen diese M. das Wetter über ihnen und auf den nach Lee (s.d.) gelegenen Festländern: über warmen M. sind Gewitter und Stürme, über kalten Nebel häufig. Die merkwürdigste M. ist der Golfstrom im Atlant. Ozean, der als Strom warmen Wassers mit 1-3 m in der Sekunde aus dem Golf von Mexiko durch die Floridastraße nordöstl., parallel der Küste Nordamerikas läuft und weiter in die Westwindtrift übergeht. Zwischen ihn und die amerik. Küste schiebt sich ein Streifen kalten Wassers, als »cold wall« (kalte Mauer) bezeichnet. Bei der Neufundlandbank stößt der kalte, mit Eisbergen beladene Labradorstrom auf den Golfstrom, ähnlich wie im NO. von Japan der Kamtschatkastrom auf den Kuro-Siwo.


http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.

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